MEILENSTEINE

Eigentlich wäre das 40-jährige Jubiläum bereits im zurückliegenden Jahr 2023 zu feiern gewesen, denn bereits 1983 hat der Sänger und Pädagoge sowie Gründer und Leiter der Salzburger Bachgesellschaft, Prof. Albert Hartinger (1946–2020), den „Chor der Salzburger Bachgesellschaft“ ins Leben gerufen. Als Chorleiter holte Hartinger den damals in Innsbruck tätigen, jungen englischen Musiker Howard Arman nach Salzburg. Es gab unzählige Vorsingen von Anwärter*innen auf die Chormitgliedschaft. Das erste Projekt war überaus ambitioniert: Händels „Messiah“!
Nach monatelangen Proben fand im April 1984 in der Großen Aula der Universität das erste Konzert statt. Der Erfolg in der an Chören nicht armen Stadt Salzburg war bei Publikum und Presse durchschlagend. „Salzburg hat ein neues Vokalensemble von internationalem Rang“, stand in den Salzburger Nachrichten zu lesen. Auch wenn ein Chor natürlich auch besteht, wenn er ohne Publikum singt, Musik aber wiederum vor allem im Zuhören entsteht und öffentliche Auftritte das beflügelnde Element jedes Musizierenden sind, wurde 1984, das Jahr des ersten Konzertes, zum offiziellen Gründungsjahr des Chores. Als er zum zehnjährigen Jubiläum wieder Händels „Messiah“ sang, erhielten das Ensemble und dessen Leiter Howard Arman den renommierten Ferdinand-Grossmann-Preis.

Die mediale Prophezeiung zum Start galt es fürderhin zu erfüllen und bestätigen. Mit Howard Arman als Chorleiter bis ins Jahr 2000 etablierte sich der Chor als anspruchsvolles Vokalensemble auf der „Weltbühne“ Salzburg, einem der bedeutendsten Orte des internationalen Musikgeschehens. Bald schon trat man hier auch bei den global berühmten Festivals auf und wurde integrativer Bestandteil des ganzjährigen Musiklebens, trug den Namen der Stadt zudem bei Gastspielen nach draußen. Dies meist erfolgreich. Manche nicht so berauschende Kritik an vielleicht zu ehrgeizigen Projekten in den ersten Jahren steckte man durchaus selbstkritisch ein. So auch die drastische Überschrift „In Karajans Schatten“ in den Westfälischen Nachrichten – aus dem man vier Jahrzehnte später wohl längst herausgetreten ist …

Renaissance und Barock in den ersten Jahren

Albert Hartingers Idee der Gründung eines Chores vorrangig für die Pflege Alter Musik wurde in den ersten Jahren mit Werken und Programmen der Renaissance und des Barock umgesetzt, was der klassischen Mozartstadt neue Impulse gab und gleichzeitig die reiche Salzburger Musikgeschichte vor Mozart wiederbelebte. Diesem Aspekt trugen auch die ersten beiden Schallplattenproduktionen des Chores Rechnung: 1986 wurde die „Marienvesper“ von dem großartigen Kapellmeister Heinrich Ignaz Franz Biber des Salzburger Erzbistums und 1987 Musik am Salzburger Fürstenhof aufgenommen, zweiteres Programm von Howard Arman ausgewählt und eingerichtet (in Zusammenarbeit mit dem Erzbischöflichen Konsistorialarchiv/Dr. Hintermaier). Den damaligen Chormitgliedern bleibt eine unglaublich schöne, aber den äußeren Umständen nach auch bitterkalte Produktion in sakralen Gemäuern in Erinnerung.

Mit neuem Namen auf dem Bach-Gipfel

Bach wiederum, dessen Schaffen Hartinger mit den Gründungen der Bachgesellschaft (1976) und des Bachchores in Salzburg stärker verankern wollte, rückte schon im zweiten Bestandsjahr des Chores, 1985, gleich mit der „Matthäuspassion“ in den Fokus.

Im internationalen Musikleben außerhalb Salzburgs war der Chor auch bald mit Bach präsent: 1988 sang er im spanischen Malaga unter der Leitung von Jordi Savall das Weihnachtsoratorium. Ein in zweierlei Hinsicht aufregendes Konzert: zum einen, weil die (damalige) spanische Königin Sofia im Publikum weilte, zum anderen, weil der Chor mit einem ungedeckten Scheck bezahlt wurde. Es dauerte fünf Jahre, bis sich der Chor – ganz ohne öffentlichen Schuldenausgleich – wieder aus diesem Verlust sang!

Im „Malaga-Jahr“ 1988 wurde übrigens aus dem „Chor der Salzburger Bachgesellschaft“ im Zuge einer Umwandlung in einen eigenständigen Verein der „Salzburger Bachchor“. 2017 schließlich erfolgte die Umwandlung in „Bachchor Salzburg“, weil im Zuge einer neuen Corporate Identity der CHOR an die erste Wortstelle gerückt wurde.

Im Dezember 2009 fuhr der Bachchor dann neuerlich nach Malaga zu einem Weihnachtskonzert, diesmal wurde die Gage ausbezahlt, der Veranstalter war eine Bank.

Im Jahr davor, 2008, erklomm der Bachchor schließlich konditionsstark und sicher den „Mount Everest of Bach-music“, wie der Dirigent Ivor Bolton die h-Moll-Messe bezeichnete.

Bachchor bei den Salzburger Festspielen – Eine Erfolgsgeschichte

Nach Bibers „Marienvesper“ in der Plattenaufnahme erfolgte ein Jahr später, 1987, mit einer anderen Marienvesper, der populären von Monteverdi, unter der Leitung von Andrew Parrott der erste Auftritt des Chores bei den Salzburger Festspielen – das war der Beginn einer bis heute andauernden, kontinuierlichen Zusammenarbeit, die sich über den konzertanten Rahmen hinaus auch maßgeblich auf das Musiktheater ausdehnte.

Die erste Opernproduktion war 1993 Mozarts „Lucio Silla“ in der Regie von Peter Mussbach und unter der Leitung von Sylvain Cambreling. Mit großer Begeisterung, aber ohne Bühnenerfahrung warf sich der Chor ins Geschehen und sang, der Regie folgend, sogar am Bauch liegend.

1997 sang der Bachchor erstmals Mozarts c-Moll-Messe in St. Peter, die erste von inzwischen vierzehn Aufführungen des Werks bei den Salzburger Festspielen. Beim ersten Mal war Sylvain Cambreling der Dirigent, es folgten u. a. Hubert Soudant, Marc Minkowski, Yannick Nézét-Séguin, Ivor Bolton, Jérémie Rhorer, Christophe Rousset, Matthew Halls, Ádám Fischer und Sir Roger Norrington – manche auch mehrmals.

1997 war das bis dahin stärkste Festspieljahr des Bachchors, der auch in Schuberts „Rosamunde“ und in drei großen Messen von Joseph Haydn mitwirkte.

1998 folgte mit „Idomeneo“ in der Regie von Pet Halmen eine weitere Mozart-Oper. Der ersten Mitwirkung in dieser Opera seria sollten drei weitere in verschiedenen Produktionen folgen.

2009 war der Chor in Händels „Theodora“, inszeniert von Christof Loy und dirigiert von Ivor Bolton, Mittelpunkt in einem auch szenischen Glanzstück. „Ungewöhnlich klar und textdeutlich“ schrieb die Frankfurter Allgemeine über den Chor, „Ballett für die Ohren“ stand in der Wiener Zeitung, für die Nürnberger Zeitung war der Bachchor die „Krönung des Abends“.

2013 Ein unglaublich intensives musikdramatisches Jahr für den Bachchor: „Lucio Silla“ bei der Mozartwoche, den Festspielen und beim Musikfest Bremen, Birtwistles „Gawain“ und „Jeanne d’Arc“ von Walter Braunfels in der Felsenreitschule und eine „Entführung aus dem Serail“ im Hangar am Flughafen.

2014 gab der Chor mit einem „Ave verum“ im „Konzert für Salzburg“ sein Debüt bei den Osterfestspielen und ist seither konstant im Programm zu finden.

Im Sommer 2014 überschritt der Bachchor in Hossam Mahmouds Uraufführung „Seelenfäden“ nationale wie spirituelle Grenzen zwischen Orient und Okzident.

Bei den Sommerfestspielen 2016 stand wieder eine Uraufführung an. Der Engländer Thomas Adès erhielt den Auftrag, eine Oper zu komponieren. „The Exterminating Angel“ wurde ein sensationeller Erfolg.

2017 sang der Bachchor erstmals zusammen mit den Kolleg*innen des von Teodor Currentzis ins Leben gerufenen Chores „MusicAeterna“, auf dem Programm in der Kollegienkirche stand Alfred Schnittkes Chorkonzert. Trotz unterschiedlicher musikalischer wie phonetischer Sprachen stieß die Aufführung auf begeistertes Echo.

Bei den Salzburger Pfingstfestspielen 2019 sang der Bachchor in den Opern „Alcina“ von Händel und „Polifemo“ von Porpora, dazu im Oratorium „La morte d’Abel“ von Caldara und im Galakonzert „Farinelli & Friends“. Der Bachchor stand damit bei mehr als der Hälfte der Konzerte des Pfingstfestivals auf der Bühne.

Im ersten Corona-Jahr 2020, das auch die Sänger*innen des Bachchors hart traf, gab es bei den mutig Programm machenden Sommerfestspielen immerhin in einer Mozart-Matinee etwas zu singen.

2021 folgte zu Pfingsten Mozarts „Clemenza di Tito“. Die Festspiele fanden in diesem Jahr, auch im Sommer, wegen Corona mit zahllosen Tests und vielen Besetzungswechseln statt, der Bachchor sang in Haydns „Paukenmesse“ und im „Don Giovanni“.

Die Osterfestspiele 2021 fanden wegen Corona im Herbst statt und brachten für den Bachchor eine beeindruckende Aufführung des Mozart-Requiems – dann kam schon der nächste Lockdown …

Ostern 2022: zum Abschied von Stardirigent Christian Thielemann stand Wagners „Lohengrin“ auf dem Plan, im Sommer die aufsehenerregende Produktion von Orffs „De temporum fine comoedia“: Der Bachchor bewies neuerlich seine enormen Opernqualitäten. Dies auch bei den Osterfestspielen 2023 in „Tannhäuser“ unter der Leitung von Andris Nelsons.

Unterwegs: Nationale und internationale Gastspiele

1997 fand ein Händel-Galakonzert des Chors aus der Mozart-Geburtsstadt in der Händel-Geburtsstadt Halle an der Saale statt. Am Vorabend der Gala im Opernhaus sang der Bachchor auch noch Händels „Judas Maccabaeus“.

2000 wirkte der Bachchor im Dom zu Pisa in memoriam Giuseppe Sinopoli in Aufführungen von Mozarts Requiem, Haydns Nelson-Messe und Schuberts „Intende voci“ mit. Als Zugabe bat Dirigent Leopold Hager um das wohl stillste, dafür aber schönste „Ave verum“ des Chores.

Auch 2000 gab es wieder einen „Idomeneo“, diesmal im Festspielhaus Baden-Baden in der Regie von Ursel & Karl-Ernst Herrmann. Nach einem Defekt in der Sprinkleranlage ging die Premiere erst einen Tag später glanzvoll über die Bühne.

Im Dezember 2013 reiste der Chor erstmals zum Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra in die türkische Metropole, und zwar mit Beethovens „Missa solemnis“. Es folgten in darauffolgenden Jahren noch weitere Gastspiele am Bosporus: mit Haydns „Jahreszeiten“, dem Brahms-Requiem und Bruckners „Te deum“.

2014 luden die Tonkünstler Niederösterreich den Bachchor zu Beethovens „Chorfantasie“ unter der Leitung von Andres Orózco-Estrada ein, was für den Salzburger Chor das Debüt im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins bedeutete.

2016 sang der Chor – wieder einmal – Händels „Messiah“, diesmal bei einem Osterkonzert in der Stiftsbasilika zu Klosterneuburg. Das Konzert wurde für das Fernsehen aufgezeichnet und in mehr als 140 Ländern lizensiert. Der Bachchor erreichte damit ein Millionenpublikum rund um den gesamten Globus. Im selben Format folgten in den Jahren danach ein Vivaldi-Programm und Bachs h-Moll-Messe.

2018 kam ein weiterer Auftragspartner dazu. Mit der neuen Intendanz im Brucknerhaus Linz begann eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Beim Abschlusskonzert des Brucknerfestes 2018 an Bruckners Todestag wurden Mozarts c-Moll-Messe und sein Requiem in der puren Fragment-Version aufgeführt. In den Folgejahren gastierte der Bachchor noch weitere drei Mal zu diesem Termin im Brucknerland: einmal mit dem Brahms-Requiem, einmal mit Schnittkes zweiter Sinfonie „St. Florian“ und schließlich mit Werken der Komponistinnen Lili Boulanger und Ethel Smyth.

2020 sang der Bachchor im Brucknerhaus Händels „Triumph of Time and Truth“, 2021 folgte dann überhaupt ein reicher Mahler-Herbst („Das Klagende Lied“ und 3. Sinfonie“), 2023 sang der Chor in Linz Frank Martins „Golgotha“.

Ebenfalls 2023 fand eine spektakuläre Tournee mit Mendelssohns „Sommernachtstraum“ zusammen mit dem Mozarteum-Orchester und dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer durch Deutschland und die Schweiz statt.

Zu Hause bei der Stiftung Mozarteum und der Mozart-Woche

Zu Hause ist der Bachchor auch regelmäßig in Veranstaltungen der Stiftung Mozarteum und der von ihr durchgeführten Mozartwoche vertreten, vor allem mit den traditionellen Aufführungen des Mozart-Requiems jährlich zum Todestag des Genius loci.

2005 gab es knapp vor dem Mozartjahr 2006 mit dem Requiem einen besonderen Höhepunkt, denn die Aufführung fand in der Fragment-Fassung ergänzt um G. F. Haas‘ „Sieben Klangräume“ statt.

2008 war das Mozart-Requiem unter der Leitung von Gerd Albrecht wegen atemberaubender Tempi gut zehn Minuten früher zu Ende als sonst. Seit damals kann es der Bachchor in jeder Geschwindigkeit!

In der Mozartwoche 2020 konzertierte der Bachchor zusammen mit dem Ensemble L’Arpeggiata von Christina Pluhar, ehe das bald danach ausgebrochene Corona den Sängerinnen und Sängern einen Maulkorb verpasste.

Bei der Mozartwoche 2023 sang der Bachchor in der Produktion von „Don Giovanni“.

Pärt, Brubeck und Tallis als ganz Besonderes

1989 wagte der Bachchor erstmals eine Eigenveranstaltung und landete mit Arvo Pärts „Passio“ einen großen künstlerischen Erfolg: Riesenandrang an der Abendkasse, Anerkennung bei Publikum und Presse, die den Bachchor auf eine Stufe mit der legendären Aufnahme des Hilliard-Ensembles stellte. Am Ende der Aufführung war das Publikum offenbar so ergriffen, dass es still verharrte und gar nicht klatschte. Nach einigen Minuten trat der Chor ab, die Menschen verließen still die Franziskanerkirche. Dieses singuläre Konzert blieb bislang das einzige in der Bachchor-Geschichte ohne Applaus.

Ungewöhnliches auch 2004: Bachchor goes Jazz!! Konzerte mit Altmeister Dave Brubeck im Salzburger Großen Festspielhaus und im Wiener Stephansdom.

Außergewöhnliches fand erstmals 2009 statt: Thomas Tallis‘ „Spem in alium“ als eine Art Flashmob an mehreren Tagen in der Stiftskirche St. Peter. Anfänglich war der Besuch noch zögerlich, im Lauf der Jahre entwickelt sich die etwa viertelstündige Aufführung zum Publikumsmagneten. Begeistert und ergriffen lauschen die Menschen dem vierzigstimmigen Gesang, der wohl nur live wirklich erfahren werden kann.

Wieder 17 Jahre: Alois Glaßner an der Spitze

Nach dem Ende der Ära Arman im Jahr 2000 arbeitete der Chor mit verschiedenen Gast-Chorleitern zusammen, u. a. Markus Obereder, Steffen Schubert und zuletzt Alois Glaßner, der 2003 zum künstlerischen Leiter ernannt wurde. Auch seine Ära an der Spitze des Bachchors währte, so wie jene Armans, 17 Jahre und verlief bis zum Ausklingen im Jahr 2020 überaus erfolgreich.

Nach neuerlicher Überbrückung mit Gastchorleitern trat im März 2022 Benjamin Hartmann die Künstlerische Leitung des Bachchors an.

Das riesige Spektrum mit Ivor Bolton

Bachchor und Briten scheinen zusammenzugehören. Denn es war Liebe auf den ersten Blick, als es 2002 bei der Bachgesellschaft in der Aula zur ersten Zusammenarbeit mit dem englischen Dirigenten Ivor Bolton in C. P. E. Bachs Oratorium „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ kam. Es folgten in den Jahren danach eine lange Reihe großartiger weiterer Projekte mit Bolton, von Haydns „Schöpfung“ und „Jahreszeiten“ (beide auch auf CD) über Händels „Messiah“, ein berührendes Brahms-Requiem und Mendelssohns vom Publikum wie auf dem Fußballplatz umjubelten „Elias“ bis zu den Opernproduktionen von Glucks „Alceste“ und Händels „Theodora“, Elgars grandiosem Oratorium „The Dream of Gerontius“, Musik von Anton Webern und der Uraufführung von Georg Friedrich Haas‘ „Sieben Klangräumen“ im Rahmen von Mozarts Requiem. Das Spektrum dieser wunderbaren Zusammenarbeit ist schier unbeschreiblich – und jedes Konzert brachte Jubel bei Publikum wie beim Chor.

Büro in der Stadt, Konzerte am Land, Freude über Freunde, Trauer um Präsidentin

2007 bezog die Administration des Bachchors ein Büro am Makartplatz.

2010 gründeten Dr. Martin und Christina Weinkamer gemeinsam mit Regina Rauchecker-Stierle den „Verein der Freunde und Förderer des Bachchors“, einen Klub eingeschworener Fans, der den Bachchor bei vielen Gelegenheiten (CD-Produktionen, Eigenveranstaltungen bis hin zur Corona-Hilfe) finanziell unterstützt. Inzwischen hat der Verein gut sechzig Mitglieder.

2010 brachte ein Sponsoring den Bachchor mit der Chorkonzertreihe „Raiffeisen Klassik Vokal“ in viele Gemeinden außerhalb der Landeshauptstadt. In insgesamt neun Jahren fanden 34 Konzerte in dieser Reihe statt.

2019 verstarb unerwartet Christa Berger, die dem Bachchor bis 2013 lange Jahre als Präsidentin vorstand. Ihre Kuchen und Glückwunschkarten bleiben unvergessen!

Händel, Verdi, Beethoven und Haydn bei der Kulturvereinigung

2011 fand die erste Zusammenarbeit mit der Salzburger Kulturvereinigung statt. Im Großen Festspielhaus erklang Händels „Messiah“ drei Mal vor vollem Haus. Eine Woche davor gab es zur Promotion einen Hallelujah-Flashmob im Europark.

Es folgten Verdis „Messa da requiem“ 2013 und 2017 Beethovens 9 .

2018 war der Chor mit Haydns „Schöpfung“ drei Mal im Großen Festspielhaus wieder Gast der Salzburger Kulturvereinigung. Mit demselben Werk im selben Jahr driftete der Chor bei den Barocktagen im Stift Melk zu deren vierzigstem Jubiläum auch einmal in die Klassik hinüber.

Die erste eigene Konzertreihe: CHORAGE®

2019 begründete der Bachchor seine eigene Chorkonzertreihe CHORAGE®. Unter einem jährlichen Motto sind drei Projekte angesetzt, die die Chormusik in den Mittelpunkt stellen.

Nach dem erfolgreichen Start musste im ersten Corona-Jahr 2020 CHORAGE® gleich wieder entfallen.

2021 fand eines der CHORAGE®-Konzerte unter der Leitung von Oscar Jockel im Museum der Moderne inmitten der Ausstellungen von Not Vital und Yinka Shonibare statt. Wenngleich auch nur wenig Publikum da sein konnte, war der Eindruck bei der Zuhörerschaft nachhaltig. 2022 erfolgte die Rückkehr Howard Armans an das Bachchor-Dirigentenpult, als das im Jahr davor wegen Corona abgesagte CHORAGE®-Projekt mit „The King’s Music“ nachgeholt wurde. Für weitere CHORAGE®-Konzerte in diesem Jahr waren die Chordirigenten Lionel Meunier mit einem Schütz-Bach-Programm und Benjamin Rapp für einen Abend um E. T. A. Hoffmann zu Gast.

2023 kreisten die drei CHORAGE®-Projekte um das Fremde und das Eigene.

Und Fremdes, Neu-zu-Entdeckendes, Unbekanntes wird auch 2024 und die weiteren Jahre dem Vertrauten, Bekannten, Vielgesungenen hinzugefügt werden und im Ganzen jenes Eigene ergeben, das den Bachchor Salzburg ausmacht und seine Identität ist.

     Text: Rainer Lepuschitz

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